Ich liebe Österreich
Zugegeben: Stylingmäßig war Österreich für mich bisher nicht gerade das Land mit Vorreiterrolle. Eher im Gegenteil muteten meine Ausflüge in die urbanen Hot Spots wie eine Odyssee in die 1980er-Jahre an. Irgendwie war dort alles ein bisschen stehengeblieben, was den Aufenthalt charmant-nostalgisch wie die Heimkehr in das alte Kinderzimmer zuhause machte, aber eben keine Visionen hervorrief.
Nach nur wenigen Jahren Österreich-Abstinenz freute ich mich schon auf die Kaffeekränzchenatmosphäre mit Blümchenmuster zu bequemen Schuhen und toupierter Dauerwelle, denn auf meiner Reiseliste standen sowohl Salzburg als auch Wien innerhalb von drei Wochen im Spätfrühling. (Spätfrühling ist eine Zeit, in der man einfach alles tragen kann und vor allem auf den Straßen alles zu sehen bekommt.)
Doch plötzlich war alles neu! Neue Läden, schicke Leute, vor allem aber eine ganz neue Wienerin, angetan in italienisch-angehauchtem, sehr femininem Look mit einem unerwarteten Lieblingsaccessoir: die Statement-Bag! Egal ob Fake oder Original – die Wienerin trägt ihre unverwechselbare Luxustasche am Arm, sprich: die Prada am Kinderwagen, die Lady Dior zum Parka, die neueste YSL zum Friseur und die Chanel 2.55 locker beim Shoppen über der Schulter. Ich zog daraus die Lehre „Wer rastet, der rostet!“ und ging auf die Jagd nach meiner österreichischen Stil-Eintrittskarte. „Gut gemacht, verehrte gnädige Frau Magister!“